CARE
Ein empathisches kontextbewusstes Empfehlungssystem für ältere Menschen
Deutsch-griechisches Forschungsprojekt für die Digitalisierung von personennahen Dienstleistungen
Motivation
Das Phänomen einer alternden Gesellschaft ist mittlerweile in fast allen westlichen Ländern zu beobachten. In Griechenland und Deutschland gestaltet sich der demographische Wandel besonders dramatisch. Beide Länder haben den höchsten Prozentsatz an älteren Menschen in Europa zu verzeichnen. Gleichzeitig liegt auch die Lebenserwartung der Generation 65+ in beiden Ländern über dem europäischen Durchschnitt. Während eine höhere Lebenswartung als positive Errungenschaft zu betrachten ist, wird sie gleichzeitig von enormen gesellschaftlichen Herausforderungen begleitet. Hierzu gehören, soziale Isolation und fehlende soziale Teilhabe von alleinlebenden älteren Menschen, Verlust der Unabhängigkeit aufgrund von körperlicher Beeinträchtigung und begrenzter Mobilität sowie Inaktivität und fehlende Initiative von älteren Menschen Ziele und Vorgaben. Im Vorhaben CARE (a sentient Context-Aware Recommender system for the Elderly) geht es um die Entwicklung eines einfühlsamen und hoch personalisierten Assistenzsystems zur Unterstützung allein lebender Menschen im häuslichen Wohnumfeld. Assistenz wird in Form situativ-passender und unaufdringlicher Handlungsempfehlungen zur Durchführung physischer, mentaler und sozialer Aktivitäten gegeben, die allesamt auf eine individuelle Steigerung von Lebensqualität und Vitalität abzielen.
Innovationen und Perspektiven
Gängige Ansätze zur automatischen Generierung von Empfehlungen umfassen inhaltsbasierte Techniken, kollaborative Fi lter und wissensbasierte Techniken. Im Gegensatz zu traditionellen Empfehlungssystemen beruht die Auswahl von Empfehlungen in CARE nicht auf der Ähnlichkeit zu Bekanntem. Stattdessen werden Aktivitäten zur Stimulation von älteren Menschen vorgeschlagen, die deren Alltag durchbrechen. Einem nutzerzentrierten Entwicklungsansatz folgend werden im Vorhaben zwei produktnahe CARE-Demonstratoren in zwei Iterationen implementiert und bei griechischen und deutschen Pilotnutzern installiert und evaluiert. Zusammen mit der Erfassung und Auswertung länderspezifischer Nutzeranforderungen und Techniknutzungsmuster ebnet das Vorhaben den Weg zur zeitnahen Verwertung der Projektergebnisse.
Probleme älterer Menschen
- Soziale Isolation und fehlende soziale Teilhabe von alleinlebenden älteren Menschen
- Verlust der Unabhängigkeit aufgrund von körperlicher Beeinträchtigung und begrenzter Mobilität
- Inaktivität und fehlende Initiative von älteren Menschen
Fragestellungen
- Welche Displaytechniken eignen sich für die Integration das Wohnumfeld von Senioren und wie lässt sich eine Integration kostengünstig bewerkstelligen?
- Welche generativen Techniken kommen in Frage für eine situationsgerechte mediale Informationsdarstellung in der häuslichen Umgebung von Senioren?
- Welche individuellen situativen, mentalen und perzeptuellen Charakteristika müssen bei einer seniorengerechten Informationsdarbietung Berücksichtigung finden?
Aufgaben
- Aufzeichnung von Sensordaten:
- am Körper getragener Vitalsensoren (z.B. Puls, Hautleitwert)
- Sensoren zur Erfassung von Umgebungsparametern (z.B. Temperatur, CO2-Konzentartion, Geräuschpegel, Lichtverhältnisse)
- Sensordatenanalyse und -interpretation
- Aufschluss über die physische Verfassung und den aktuellen Gemütszustand des Nutzers
- Information zur Einschätzung der Umgebung, etwa ob das aktuelle Raumklima als behaglich wahrgenommen wird, oder welche Beleuchtungssituation vorliegt
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Situative Generierung personalisierter Empfehlungen
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Zu welchem Zeitpunkt und in welcher Häufigkeit soll welche physische, mentale oder soziale Aktivität empfohlen werden?
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Situative Darbietung personalisierter Empfehlungen
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Welche Medien (Text / Grafik / Animation / Sound etc.)?
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Welche Displaygeräte (PC-Monitor, Tablet, Smartphone, TV, bespielbarer Bilderrahmen etc.)
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